Versicherungen für Privatpersonen & Selbstständige

Kapital- und Risikolebensversicherungen - noch immer eine Option für die private Vorsorge?

Kapitallebensversicherungen zählten lange Zeit zu den beliebtesten Vorsorgeprodukten für Privatpersonen. Über einen Zeitraum, der meist mehrere Jahrzehnte umfasst, wird ein bestimmter Betrag, die sogenannte Ablaufleistung, aufgebaut, der dann im Alter zur Verfügung stehen soll. Eine weitere wichtige Funktion ist die Todesfallleistung. Stirbt der Versicherungsnehmer vor Ablauf des Vertrages, so wird die Ablaufleistung sofort an die Hinterbliebenen ausgezahlt. Vor allem Alleinverdiener treffen auf diesem Wege Vorsorge, um die eigene Familie im Falle eines Falles abzusichern.

Unterscheidung von der Risikolebensversicherung

Ähnlich funktioniert auch die Risikolebensversicherung. Hier beschränkt sich das Leistungsspektrum jedoch allein auf die Todesfallleistung. Risikolebensversicherungen finden daher oftmals Anwendung als Kreditversicherungen, auch Restschuldversicherungen genannt, um die Hinterbliebenen vor hohen Zahlungsverpflichtungen zu schützen. Bei dieser Variante handelt es sich dann um eine Risikolebensversicherung mit fallenden Beiträgen. Diese werden nämlich kontinuierlich an die verbleibende Restschuld angepasst. Einige Verträge leisten darüber hinaus auch im Falle einer Berufsunfähigkeit oder bei nicht verschuldeter Arbeitslosigkeit. Im letzteren Falle jedoch meist nur unter einer zeitlichen Beschränkung.

Die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Lebensversicherungen

Die genannten Eigenschaften sorgten dafür, dass in Deutschland relativ gesehen mehr Lebensversicherungen abgeschlossen wurden als anderswo. Dieser Trend kehrt sich jedoch gerade um. Zum einen ist zu beobachten, dass Lebensversicherungen gekündigt oder verkauft werden, weil die Einkommenslage nicht mehr mit den Versicherungsprämie in Einklang zu bringen ist. Zum anderen werden auch immer weniger Policen abgeschlossen, da sich die Zinsen derzeit auf einem sehr niedrigen Niveau bewegen. Aktuellen Umfragen zufolge würden rund zwei Drittel aller Deutschen heute keine Lebensversicherung mehr abschließen.

Die Zinsproblematik bei den Versicherungen

Die Versicherer selbst haben derzeit mit den niedrigen Zinsen zu kämpfen. Das liegt daran, dass Versicherten eine garantierte Mindestverzinsung versprochen wurde, diese aber in Anbetracht der aktuellen Marktlage kaum zu erwirtschaften ist. Aktuell tauchen bereits erste Gerüchte auf, dass der Garantiezins ausgesetzt werden soll, um schwerwiegendere finanzielle Probleme bei den Unternehmen zu vermeiden. Die angespannte Lage verdeutlicht sich bei einem direkten Vergleich: Lag der Garantiezins früher bei um die 4 Prozent, ist er mittlerweile auf 1,75 Prozent abgesunken. Hinzu kommt noch, dass Versicherungsunternehmen gesetzlich dazu verpflichtet sind, die angesparten Beträge ihrer Kunden möglichst sicher anzulegen. Als sicher gelten beispielsweise Bundesanleihen. Diese liegen aber mittlerweile auch auf einem Niveau, mit dem sich nicht einmal mehr die Inflationsrate ausgleichen lässt.

Solche Gerüchte tragen natürlich dazu bei, dass das Vertrauen der Deutschen in die Versicherungen abermals geschmälert wird. Hinzu kommt, dass einige Versicherer ihren Kunden unter diversen Vorwänden Neuverträge anbieten, die im Endeffekt schlechter verzinst werden als die bestehenden Altverträge. Versicherten wird daher dazu geraten, sich nicht leichtfertig auf einen Neuabschluss einzulassen. Von Branchenvertretern werden solche Praktiken jedoch dementiert.







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